Die norwegische Botschaft in Berlin

Die Architektur der Botschaft

Die norwegische Botschaft in Berlin wurde vom bekanntesten Architektenbüro Norwegens, Snøhetta, entworfen. Augenfälligstes Merkmal des Gebäudes ist ein großer Granitblock aus Skjeberg im Südosten Norwegens.

Ein 120 Tonnen schwerer Granitblock aus Skjeberg bei Halden im Südosten Norwegens bildet die Stirnwand des norwegischen Botschaftsgebäudes in Berlin. Das Alter des Felsens wird mit 900 Mio. Jahren angegeben. Der Monolith wurde ab Dezember 1997 mit Hilfe einer Diamantbandsäge riesigen Ausmaßes aus dem Felsmassiv herausgehauen und am 20. Juni 1998 auf dem Seeweg über Hamburg nach Berlin transportiert. Die letzten Kilometer der Reise erfolgten an einem frühen Morgen auf einem 35,40 m langen Schwerlasttransporter vom Berliner Westhafen zum Klingelhöfer Dreieck, wo er am 6. Juli 1998 mit Hilfe von zwei 1000- bzw. 400-Tonnen-Spezialkränen hoch gehoben und gedreht wurde, bis er in seiner endgültigen Position auf der Baustelle aufgestellt und verankert wurde. Um ein Auseinanderbrechen des Blocks zu verhindern, war er in einen 15 Tonnen schweren Stahlrahmen gespannt.

Die naturbelasssene Oberfläche zum Torget trägt deutliche Spuren der Wandderung des frühgeschichtlichen Indlandseises vor 15.000 Jahren. Auf der polierten Seite zum Foyer sind Schleifspuren von den riesigen Sägeblättern zu sehen.

Die Lage in der hinteren Mitte des nordischen Botschaftgeländes bestimmt die Form des Botschaftgebäudes, die Wahl der Materialien und den Ausdruck der Werkstoffe. Das Konzept basiert auf fünf Hauptelementen: eine einfache Planlösung mit Büros parallel zur Außenfassade, der bereits genannte Monolith als Abschluß zur Plaza hin, eine Fassadenverkleidung aus Glas in verschiedenen Ausführungen, eine warme, natürliche Farbgebung im Innern, versetzte begrünte Dächer im rückwärtigen Teil des Gebäudes.

Die Fassadenverkleidung besteht aus durchsichtigem Glas und aus Milchglas. Der Grünstich des Materials erinnert an die Farbe der Gletscher und vermittelt einen kühlen Eindruck. Auch die schräg zur Fassade stehenden Lamellen sind in diesem Glas ausgeführt. Sie schirmen das Innere gegen direkte Sonneneinstrahlung ab.

Das Atrium zwischen den versetzten Dachflächen wird begrenzt vom Kupferband, dem Lamellenband aus Glas und der Fassade und bietet ein interessantes Spiel von Flächen, Spiegelungen und Schatten und reizvolle Ausblicke auf die Straße und die benachbarten Botschaften.